Zapfsäulen mit Stromstecker, alternativ ragt das Kabel aus einem Piktogramm-Auto mit runden Frontscheinwerfern: Der deutsche Verkehrszeichendschungel verdichtet sich im Zuge der Elektromobilität zusehends. Dennoch gilt: Wer kein E-Auto fährt, parkt hier teuer. Um Ärger aus dem Weg zu gehen, sollten Fuhrparkchefs ihre Dienstwagennutzer aufklären.

Eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte bis 2030 verspricht der im November 2019 vorgestellte „Masterplan Ladeinfrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums. Das darf man als ambitioniert bezeichnen, zumal der Zähler in Deutschland im ersten Quartal 2021 laut Statista aktuell bei 22.181 steht. Doch der Trend zeigt klar erkennbar nach oben.

Apropos: Der ADAC verdeutlicht in seiner „Netiquette für E-Mobilisten“, es sei ohnehin unfair gegenüber anderen E-Autofahrern, den Parkplatz nichtladend zu nutzen. Ebenso gehöre es zum guten Ton, sich bei vollem Akku zügig zu entfernen und nur vom Stellplatz Gebrauch zu machen, wenn das nötig sei. Dienstwagenfahrer sollten diese Anstandsregeln kennen, schließlich könnte ein häufiges Fehlverhalten nicht nur teuer werden, sondern sich flugs auch zu einem Imageproblem für das Unternehmen ausweiten.

Ist Stromtanken vorausgesetzt, schließt dies automatisch Brennstoffzellenfahrzeuge aus, auch wenn sie ebenfalls das E am Ende ihres Nummernschilds führen. Verbrenner wiederum haben auf den Sonderparkflächen von vornherein nichts verloren, es drohen nicht unerhebliche Bußgelder. Hinzu kommen mögliche Abschleppkosten, vor allem wenn alle sonstigen E-Parkplätze belegt sind. In Städten wie Hamburg und Dortmund regiert übrigens bereits die harte Hand: Benziner und Dieselfahrzeuge werden dort in jedem Fall abgeschleppt.

Ein weiterer Vorteil für E-Auto-Fahrer, der sich im Übrigen ebenfalls aus dem Elektromobilitätsgesetz (EmoG) ergibt, ist die Möglichkeit, in manchen Städten, Kommunen und Gemeinden kostenlos oder zu günstigeren Tarife „normale“ Parkplätze nutzen zu dürfen. Voraussetzung ist in allen Fällen das sogenannte E-Kennzeichen.

Der Blick ins Ausland

Auch bei unseren Nachbarn befindet sich das Thema E-Parkplätze im Aufwind. Gerade die Niederlande nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein. In Amsterdam etwa herrschen schon lange Parkprivilegien für E-Fahrzeuge, auf dem Weg dorthin stehen Tausende Ladesäulen bereit – mehrere Zehntausend im ganzen Land. Parkvergehen werden in der Regel mit hohen Geldstrafen ab 60 Euro aufwärts belegt.

In Frankreich erwartet deutsche Fahrer eine ähnliche Ladesäulendichte wie zu Hause, Österreich hinkt noch ein wenig hinterher, dafür können E-Mobilisten in Städten wie Graz, Innsbruck und Klagenfurt allgemein kostenlos parken. Nachholbedarf haben aber vor allem die Südländer wie Italien und Spanien. Gemeinsam ist allen Ländern jedoch: Verbrennern droht auf E-Parkplätzen das Abschleppseil – und diverse Schilderkombinationen weisen auf etliche weitere (Sonder-)Regeln hin.

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